Das Zeitalter des Internet hat uns
viele neue Dinge gebracht. Das E-Mail hat das Schreiben vereinfacht,
Facebook revolutioniert den sozialen Kontakt, und mit foursquare kann
man mittlerweile jedem auf die Nase binden (zum Beispiel per
Facebook) was man gerade wo macht. Einfach beim Schiefen Turm von
Pisa einchecken, auf Facebook mitteilen, und schon ist die beste
Angabe fertig!
Eine schöne Neuerung ist das Bloggen.
Das Wort Bloggen ist eine Neuschöpfung aus dem „Loggen“, also
dem Führen eines Logs, eines Logbuches, im Internet.
Die Reiselandschaft hat in der letzten
Zeit ein kleines, aber sehr wichtiges Detail dazugewonnen: Es heißt
„Wi-Fi“, richtiger gesagt WLAN. Ein Hotel ohne Angebot von
Internet kann heute nur mehr Operngäste für Wagner in der Arena von
Verona ansprechen. LAN gehört quasi schon zum Standard, ist aber
bereits ein Witz. Heute will nicht mehr der mitgebrachte Computer ans
Netz geschlossen werden, heute wollen unsere Mobiltelefone mit
Datenstrom versorgt werden. Drei Viertel meiner Internetanwendungen
auf Reisen laufen über das Telefon. Sie ersetzen damit einen Teil
der Computerarbeit, und einen Teil der Reiseunterlagen. Und es sind
Spielereien auch dabei. Einchecken mit foursquare geht halt nur auf
dem Telefon gut.
Keine Hundehütte, die heute nicht
gratis „Wi-Fi“ im Zimmer anbietet. Über die Qualität des Netzes
lässt sich dann streiten. Seit Florenz haben wir Schwierigkeiten mit
der Internetverbindung, da die recht großen Hotels ein zu schwaches
Netz für eine gute flächendeckende Anbindung betreiben. In Neapel
schließlich konnten wir ab dem zweiten Tag gar nicht mehr ins Netz,
und das, wo wir Hotelbuchungen und Zugfahrpläne abzurufen hatten.
Heute sind wir in Verona angekommen, in
einem Vier-Sterne-Schuppen, in dem es von deutschen Urlaubern nur so
wimmelt, die im Anzug und Abendkleidchen zur Freiluft-Opernaufführung
in der Veroner Arena wackeln. Dieses eigentlich tadellose Hotel hat
eine Eigenheit, die uns gar nicht schmeckt: Hie gibt es zwar WLAN im
Zimmer, aber für eine Stunde Verbrauch werden drei Euro verrechnet.
Das ist einzigartig auf unserer ganzen Reise! Kein Internet, ja, das
würden wir verstehen. Aber wo jeder Postgasthof einen Router
betreibt, kassiert der Vier-Sterne-Schuppen ab.
Wir sind deshalb etwas wortkarg in
letzter Zeit, und diesen Blog-Post schreibe ich in Word vor, um ihn
anschließend rasch ins Netz zu kopieren. Das spart wertvolle Zeit!
Im Übrigen noch zum Detail:
Restaurants, Cafes, in den abgelegendsten Kaffs Europas, bieten
gratis Internet an. Meist gibt es dann einen Code, den einem der Ober
verrät, sobald man etwas bestellt. Das ist heutzutage ein
Geschäftsfaktor, und wird es in Zukunft noch viel mehr werden.
In Pisa waren wir in einem recht
modernen und jugendlichen Restaurant, zusammen mit drei anderen
jungen Pärchen. Jeder hatte das Mobiltelefon vor sich und surfte im
Internet. Wir nicht ausgeschlossen. Wir checkten per foursquare in
dem Lokal ein und bekamen als Dankeschön dafür einen Kaffee
spendiert. Ein immaterielles Gut erzeugt so ein materielles Gut!
Hätte sich der alte Marx im Leben nicht gedacht!
Was wir so im Übrigen mit dem Handy
machen:
Ich surfe durch die Wikipedia für
Reiseinformationen. Diese speichere ich offline auf dem Telefon und
kann sie dann jederzeit abrufen und lesen, ohne im Netz zu sein.
Ich suche Zugverbindungen, und
speichere auch diese. Wenn wir dann unterwegs sind, sind sie sehr
dienlich zum Nachschauen.
Ich buche Hotels über eine Handy-App
bei booking.com und habe dann alle nötigen Informationen zur Buchung
auf dem Telefon gespeichert.
Die modernen Touch-Screens sind
wirklich gute Bildschirme. Man kann darauf tadellos lesen.
Liebe Freunde!
Wir werden Euch noch viel über
Florenz, über Pisa, Neapel, Pompeji und Verona verraten müssen, und
das werden wir noch dieses Wochenende tun, aber gebt uns Zeit, bis
wir wieder genug Ressourcen zur Verfügung haben!
Dann erfahrt ihr auch mehr von unserer
Odysee, nach Österreich zurückzukommen, die sich gerade abzeichnet.
Dabei sind wir unserer Heimat hier schon so nahe...
Bis bald in Österreich!
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