Sonntag, 29. Juli 2012

Tu, felix austria!

Du, glückliches Österreich!
Ach, wie oft schon wurde dieser Satz zu allem Erdenklichen gesagt. Wenn es auch eigentlich noch heißen sollte: Nube!, Heirate!, so dient er doch schon so für allerlei Zwecke.
Heute bin ich an der Reihe, ihn noch einmal zu strapazieren.
Haben heute am Bahnhof von Bordeaux versucht, zwei Reservierungen für den Zug nach Marseille zu bekommen, Abfahrt 11.05 Uhr. Ich komme mir hier am Bahnhof wie beim Kinoschalter bei der Premiere vor: Zug ist voll, alle Plätze belegt, nichts frei, geht nicht. Der Zug danach... um 13.05 Uhr... leider, kein Platz frei.
15.05 Uhr, mit Ankommen um 21.03 Uhr,.... Augenblick..., jaa!, da habe ich noch zwei Plätze. Ach, welche Freude spricht aus unserem Herz, dass wir es geschafft haben, zwei Sitzplätze in einem Zug zu ergattern. Zwar nicht zu der Zeit, dass man zu "christlicher" Stunde ankommt, aber es ist eben ein Zug und kein Wunschkonzert. Bleibt nur noch die Frage nach der Bezahlung. Reservierungen, so ist das in Frankreich, kosten nämlich. Nun ja, das erledige ich natürlich bar. 36 Euro? Na, habe ich heute nicht mehr bar, waren grade essen, dann doch bitte mit MasterCard. 36 Euro!!!!
Das waren nicht zwei Zugtickets, das war nur die Reservierungsgebühr für zwei Plätze, Wenn man schon eine Fahrkarte hat! Die französische Bahn kann unmöglich rote Zahlen schreiben, das geht so gar nicht! Rappelvolle Züge hintereinander, bei den Reservierungspreisen zuzüglich Tickets,...
Eine Chance hätte es noch gegeben, früher anzukommen. Mit einmal Umsteigen. Kostenpunkt (nur für die Reservierung, versteht sich, denn wir haben ja Interrail) 70 Euro. Das Doppelte, denn es handelt sich ja um zwei Züge! Ja, danke, rechnen können wir auch.
Aber: so ist das halt! Es ist nur anders als bei uns, es sind deren Regeln, da haben wir nicht viel mitzureden. Nur geht es da schon etwas gemächlicher in unseren Gefilden zu.
Noch dazu, wo die 2.-Klasse-Waggons der SNCF 8-Sitz-Abteile haben, nicht wie bei uns, Sechs-Sitzer. Ich habe mich heute lange während der Fahrt gefragt, wie die das machen, die Waggons sind ja gleich breit. Irgendwo sparen die Platz ein, aber es ist mir nicht aufgefallen, wo.

Die Serie "Tu, felix austria!" wird sich noch fortsetzen lassen...


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